Blog Post

Opulenz in der Markuskirche

Helena Settlusch • Juli 25, 2022

Rossinis petite messe einmal anders                                                                                                     

(Foto: Gerd Tollnek)


Über 100 Musizierende hatten sich am 17. Juli 2022 im Chorraum der Markuskirche versammelt, um gemeinsam mit vier ausgezeichneten Solist:innen die Petite Messe solennelle von Gioachino Rossini unter der Leitung von Andreas Großberger aufzuführen.


Kennt man die Messvertonung in der Regel in der vom Komponisten präferierten kleinen Fassung für Harmonium und Klavier, so war es kennzeichnend für den KonzertChor Stuttgart, aber auch dessen Leiter Großberger, dass das Werk in der selten gespielten, von Rossini selbst gesetzten, großen Orchesterfassung dargeboten wurde.


Das hauseigene Sinfonieorchester Stuttgarter Liederkranz, verstärkt durch Aushilfen vor allem in den Bläserstimmen, begleitete frisch, der Chor überzeugte durch höchste Aufmerksamkeit und sichere Intonation.


Hervorzuheben sind neben Bariton Guillermo Anzorena, der mit wohltuendem Legato aufwartete, Joaquín Asiáin (Tenor), dessen Spinto-Tenorstimme herrlich zur Bravourarie „Domine Deus“ passte, Mezzosopranistin Lena Sutor-Wernich und Sopranistin Christine Reber. Letztere überzeugten nicht nur in den eigenen Soloarien, sondern umgarnten sich stimmlich auf ungeahnte Weise im Duett „Qui tollis“.

Der Chor scheint durch Corona zahlenmäßig etwas reduziert zu sein, qualitative Einbrüche jedoch waren nicht zu vernehmen, im Gegenteil. Einzig die Balance zwischen Chor und Orchester hätte in Teilen ausgewogener sein können.


Nach den bekanntlich längeren Pausen während der Arien stand der Chor jedoch hoch konzentriert und zuverlässig parat. Großberger leitete in gewohnt sicherer, eleganter und motivierender Manier.


Erstaunlich, was für eine Wirkung die Messvertonung in der Fassung für großes symphonisches Orchester hervorrufen konnte. Neben instrumentierten Feinheiten stehen in der großen Fassung mit neu hinzukomponierten Tönen Opulenz und Dramatik im Mittelpunkt.

Mit lautem, langanhaltendem Applaus neigte sich ein berührender Konzertabend dem Ende entgegen.


Gespannt sein dürfen Ausführende auf Ihre jeweils nun noch anstehenden Konzerte:

Das Sinfonieorchester Stuttgarter Liederkranz spielt am 9. Oktober mit Alexander Sonderegger (Klavier) im Mozart-Saal der Liederhalle Brahms‘ Klavierkonzert Nr. 2 und dessen 2. Sinfonie unter der Leitung von Ulrich Walddörfer.


Der KonzertChor Stuttgart geht seinen für sich kennzeichnenden Weg unbekannter und selten gespielter Werke weiter: Elgars „The Black Knight“ und „The Music Makers“ stehen an – begleitet von Mitgliedern des Staatsorchesters am 13. November 2022 im Beethoven-Saal der Liederhalle.


von Irina Pohl 01 Jan., 2024
Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu, und es ist an der Zeit, auf die musikalischen Höhep unkte unseres Stuttgarter Chors zurückzublicken. Ein ganz besonderes Jahr, das uns unvergessliche Momente und emotionale Auftritte beschert hat und auf ein ereignisreiches Jahr 2024 blicken lässt. Zu Beginn des Jahres fingen die Proben an, voller Elan haben wir uns auf unsere Konzerte vorbereitet, eine Faschingsfeiern durfte natürlich auch nicht fehlen. Auch unsere Mitgliederversammlung war gut besucht. So schwungvoll sind wir dann in unser Sommerkonzert gestartet. Begleitet vom Sinfonieorchester des Stuttgarter Liederkranz durften wir uns in der Markuskirche in Stuttgart präsentieren. Ein besonderes und emotionales Konzert, da wir uns auch von unserem bisherigen Chorleiter Andreas Großberger verabschieden mussten - „dem wir für sein riesiges Engagement in den letzten Jahren herzlich danken. Die Haydn Messe war ein Ereignis, und Raffs Te Deum stand dem in nichts nach“ - so der Präsident des Stuttgarter Liederkranz Franz X. Wallner. Eine weitere Station auf unserer musikalischen Reise, nun unter neuer künstlerischer Leitung durch Sebastian Kunz, führte uns nach Wien. Die Konzertreise in die österreichische Hauptstadt war nicht nur eine Gelegenheit, unser Repertoire einem internationalen Publikum zu präsentieren, sondern auch eine inspirierende Begegnung mit der reichen musikalischen Geschichte der Stadt der Klassik. Das Verdi Requiem im goldenen Saal, mit dem Wiener Männergesangsverein bleibt zweifelsfrei ein Höhepunkt in unser aller Herzen. Der November hielt schließlich einen weiteren besonderen Moment für uns bereit – der Gegenbesuch unserer Wiener Kollegen in der Liederhalle Stuttgart, bei dem wir ebenfalls das eindrucksvolle Verdi Requiem aufführten. Der Applaus von über 1.000 Zuhörer:innen sprach für sich und wir freuen uns, mit Sebastian Kunz auf die weitere musikalische Reise zu gehen. Unser Dank gilt nicht nur den talentierten Chormitgliedern, sondern auch unserem engagierten Publikum, das uns auf diesem musikalischen Weg begleitet hat. Wer Teil des KonzertChor Stuttgarts werden möchte, kann am 08.01.2024 am Vorsingen teilnehmen! Das Jubiläumsjahr 2024 kann kommen, wir freuen uns auf klangvolle und inspirierende Momente!
von Irina Pohl 11 Nov., 2023
Ehrfürchtige Stille, dann tosender Applaus und Standing Ovation - so endete das Konzert letzte Woche in Wien. In der ehrwürdigen Kulisse des Goldenen Saals in Wien erlebte das Publikum einen unvergesslichen Abend voller Emotionen und musikalischer Brillanz, als der KonzertChor Stuttgart gemeinsam mit dem Konzertchor und Stammchor des Wiener Männergesang-Verein (WMGV), dem Kölner Männer-Gesang-Verein (KMGV), dem KünstlerOrchesterWien und dem Anima Musicae Kammerorchester das Verdi Requiem zum Leben erweckte. Unter der einfühlsamen Leitung des Dirigenten Daniel Cséfalvay entfaltete sich das Werk in seiner ganzen Pracht, von zarten Momenten der Trauer bis hin zu kraftvollen Ausbrüchen der Hoffnung. Die harmonischen Klänge füllten den Goldenen Saal und schufen eine ganz besondere Atmosphäre. „Die Höhepunkte im Konzert für mich waren das ehrfürchtige „Kyrie“, das „Tuba mirum“ mit den Ferntrompeten, das majestätische „Rex tremendae“, das weltumfassende „Agnus Dei“ und die letzten flehenden Worte des „Libera me“ - so der Dirigent. Dank geht natürlich auch an die hervorragenden Solisten Yoora Lee Hoff, Lúcia Megyesi Schwartz, Szerekován János und Nicolas Legoux. Die Begegnung zwischen dem Konzertchor Stuttgart und dem Wiener Publikum war nicht nur ein musikalisches Ereignis, sondern auch ein kultureller Austausch, der die Verbindung zwischen allen vertiefte. Diese kulturelle Brücke wurde durch die begeisterte Reaktion des Wiener Publikums auf die Darbietung des Chors gestärkt. Doch es gilt auch: nach dem Konzert ist vor dem Konzert! Bereits am 19.11.2023 folgt der Gegenbesuch des Wiener Männergesangsverein in Stuttgart und die Liederhalle in Stuttgart wird Schauplatz kultureller Begegnungen. Abermals wird die „Messa da Requiem“ von Giuseppe Verdi dargeboten, ein Stück von unvergleichlicher Intensität und emotionaler Tiefe. Der Austausch zwischen dem Wiener Männergesang-Verein und dem KonzertChor Stuttgart wird nicht nur die musikalische Expertise beider Chöre hervorheben, sondern auch die kulturelle Vielfalt und die menschliche Verbundenheit feiern. Und so freuen wir uns auf die kommenden musikalischen Abenteuer und darauf, wie die Klänge der Musik uns weiterhin zusammenbringen, inspirieren und lang anhaltende Erinnerungen schaffen. So gestärkt und ermutigt starten wir in das Jubiläumsjahr - immerhin geht es um 200 Jahre des Stuttgarter Liederkranz 1824 e.V.!
von Irina Pohl 16 Okt., 2023
der Konzertchor Stuttgart unter neuer Leitung und in Vorbereitung auf die nächsten Konzerte
von Irina Pohl 28 Sept., 2023
Der Sommer in Stuttgart mag in diesem Jahr besonders warm gewesen sein, aber er wurde noch ordentlich eingeheizt durch ein außergewöhnliches Konzert, das in der geschichtsträchtigen Markuskirche stattfand. Dieses Konzert wird zweifellos als ein Höhepunkt des Sommers in Erinnerung bleiben, denn es brachte nicht nur Musikliebhaber, sondern auch die lokale Kultur- und Musikszene zusammen. Die Markuskirche Stuttgart, eine architektonische Perle im Herzen der Stadt, bot die ideale Kulisse für dieses musikalische Ereignis. Mit ein paar Minuten Verspätung, aber freudiger Aufregung begann der Abend mit der beeindruckenden „Nelsonmesse“ von Joseph Haydn. Bereits mit den ersten Takten und dem kräftigen „Kyrie“ war das Publikum gefesselt. Die Nelsonmesse von Joseph Haydn ist ein Meisterwerk der Kirchenmusik und wurde an diesem Abend mit erhabener Pracht und Intensität dargeboten. Die Kombination aus dem Konzertchor Stuttgart, den Solisten Christine Reber (Sopran), Julia Werner (Alt), Dennis Marr (Tenor) und Andrew Liefländer (Bass) sowie dem Symphonieorchester des Stuttgarter Liederkranz, unterstützt durch Aushilfen vor allem in den Bläserstimmen, schuf eine mitreißende Atmosphäre, die das Publikum durchgehend in ihren Bann zog. Nach dieser triumphalen Eröffnung folgte Felix Mendelssohn Bartholdy's "Hör mein Bitten". Dieses bewegende Werk berührte die Herzen der Zuhörer und die klaren, zarten Klänge des Chores und der Sopranistin erfüllten die Markuskirche mit einer Aura der Spiritualität. Doch der Höhepunkt des Abends war zweifellos die Württembergische Erstaufführung von Joachim Raff's "Te Deum", das sich schon fast majestätisch in der Akustik der Markuskirche entfalten konnte. Mit seiner eindrucksvollen Orchestration und den ergreifenden Chorpassagen fesselte es das Publikum von Anfang bis Ende. Ein besonderes Highlight war, dass der Verleger des Werkes, Volker Tosta, selbst Mitglied im Konzertchor Stuttgart ist, an dieser Stelle möchten wir ihm noch einmal danken. Die emotionale Tiefe des Konzertes wurde durch die Tatsache verstärkt, dass dies das letzte Konzert unter der Leitung von Andreas Großberger war, der den Konzertchor Stuttgart in der heutigen Form gegründet hat und das Ensemble in den letzten Jahren geleitet hatte. Wir danken Andreas Großberger von ganzem Herzen für seinen Einsatz, sein Herzblut und die ungezwungene Professionalität, sowie Hingabe zum Chor und der Musik. Dieses Sommerkonzert in der Markuskirche Stuttgart war ein unvergesslicher Abend der Musik und Emotionen. Es zeigte die Macht der Musik, Menschen zu verbinden und tiefe Gefühle hervorzurufen. Der Chor, mit seinem Engagement für seltene Werke, bewies erneut, dass Musik eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft schlagen kann.
von Irina Pohl 26 Sept., 2023
Ein Ensemble lebt von der Harmonie seiner Mitglieder, der gemeinsamen Leidenschaft für die Kunst und der Fähigkeit, kreativ miteinander zu arbeiten. Wie in jeder Gruppe gibt es auch Veränderungen, die das Gefüge beeinflussen können. Im Juli dieses Jahres war es nun soweit. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedeten wir Noha ElGemayel, die mit Sandra Meyer gemeinsam den Ensemblevorsitz bisher inne hatte. Sie schlägt privat neue Wege ein und hat Stuttgart verlassen. Sie war eine wunderbare Führungspersönlichkeit und hat das Ensemble maßgeblich geprägt. Ihre harte Arbeit und ihre Leidenschaft für die Kunst haben unserem Ensemble zu großem Erfolg verholfen. Der Konzertchor Stuttgart wünscht Noha herzlichst alles Gute für die Zukunft und Ihre Familie, wir haben Sie in der Tutti Probe am 09.07.2023 noch persönlich verabschieden können. Kurz darauf wurde Melanie Mildenberger als Nachfolgerin vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Wir freuen uns sehr über Ihren geschätzten Einsatz, den Sie schon vor der Wahl mehrfach gezeigt hat. Melanie ist nicht nur eine leidenschaftliche Musikerin, sondern auch ein Teamplayer mit einer ausgeprägten Führungsqualität. Ihre Vision für das Ensemble und die Ideen zur Weiterentwicklung haben uns alle überzeugt. Melanie bringt neben der Motivation und neuen Impulsen auch musikalische Erfahrungen mit, Sie war in Ihrer früheren Heimat Würzburg bereits musikalisch engagiert und ist seit dem Umzug nach Stuttgart Teil des KonzertChors Stuttgart.  Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit unseren beiden Ensemblevorsitzenden Melanie Mildenberger und Sandra Meyer. Beide werden unseren Chor und dessen Belange innerhalb des Trägervereins Stuttgarter Liederkranz 1824 e.V. gemeinsam mit den Vorsitzenden der weiteren Ensemble (dem Kammerchor stuttgart vokal, dem Symphonieorchester und dem Ensemble SLK plus) vertreten.
von Cornelia Burg | Redaktion Konrad Hauber 26 Dez., 2022
„Wir blicken nach vorn!“
von Cornelia Burg 16 Juli, 2022
Eine TOP-Adresse im Stuttgarter Chorgesang...
von Konrad Hauber 19 Mai, 2022
Einstimmiges Vertrauen für das neue Vorstandteam
von Konrad Hauber 13 März, 2022
Neue Ensemblevorsitzende des KonzertChors Stuttgart
von Cornelia Burg 01 Jan., 2022
Ein denkwürdiges Jahr.
Show More
Share by: